Quo vadis ESC?
Category : Artikel 2013
Unglaubliche Neuigkeiten von der EBU: Wie sie auf eurovision.tv gestern bekannt gab, beschloss die Reference Group wohl bereits vor einigen Wochen, auf die Auslosung der Startreihenfolge der Teilnehmer in den Semis wie auch im Finale zu verzichten. Künftig wird der Produzent der Shows, also der jeweils ausrichtende nationale Sender, aus „dramaturgischen Gründen“ die Reihenfolge der Auftritte bestimmen. Jan Ola Sand, Supervisor des Eurovision Song Contest, begründet die Entscheidung so:
„Wir wollen großes Fernsehen machen, für unsere Zuschauer, aber auch für die Teilnehmer. Den Produzenten zu erlauben, die Running Order zu entscheiden, wird dabei helfen, aufregendere Shows zu machen, und den Teilnehmern die Gelegenheit geben, sich von anderen abzugrenzen, anstatt von Beiträgen ähnlicher Art oder mit gleichem Tempo umgeben zu sein.“
Fans des TV-Events befürchten allerdings, dass der Manipulation damit Tür und Tor geöffnet wird. Bereits jetzt sei abzusehen, dass Länder im Fall einer für sie ungünstigen Startposition protestieren oder sich gar ganz aus dem Wettbewerb zurück ziehen würden. Auch könnten Favoriten gepusht oder unliebsame Beiträge absichtlich benachteiligt werden. Und während die einen Petitionen ins Netz stellen, diskutieren die anderen aufgeregt in diversen Foren, ob demnächst weitere „Innovationen“ wie z.B. der Verzicht auf Live-Gesang folgen werden. Der diesjährige Besuch im demokratiefernen Aserbaidschan scheint der EBU gar nicht gut getan zu haben….
Foto: Flickr / Jeremy Brooks