The bad old Days

The bad old Days

hammersichelKlassische Form von Überreaktion! Um vor dem Fernseher sitzenden Kindern nicht mehr erklären zu müssen, warum da eine Frau mit Bart singt, machen die Russen nun die Rolle rückwärts. Igor Matvienko, Moskauer TV-Produzent, plant angeblich für Oktober dieses Jahres die Wiederbelebung des Intervision Song Contest. Dieser galt zu Zeiten des Kalten Krieges als die sozialistische Antwort auf die Eurovision und wurde von 1977 bis 1980 alljährlich im polnischen Sopot ausgetragen. Eine Reaktivierung dieses Politikums wäre ein ähnlich deutliches Signal an die EBU wie das der Türken, die durch den ESC bereits lange vor Conchita ihre eigenen kulturellen Werte verletzt sahen und kurzerhand im Dezember 2013 eine Türkvizyon veranstalteten.

Homophobe aller Länder vereinigt euch, könnte man rufen, denn nun sind auch alle ehemaligen Staaten der UdSSR herzlich eingeladen, an einem weiteren reaktionären Wettsingen teilzunehmen. Und damit es auch der letzte Depp versteht, soll die russische Vorentscheidung gleich im Juni auf der Krim abgehalten werden. Zugelassen sind aber wahrscheinlich nur glatt rasierte Künstler.

Ob Matvienko mit seiner Idee durchkommt, wird sich also in den nächsten Wochen zeigen, einer breiten Unterstützung durch Politik und Gesellschaft darf er sich wohl sicher sein. Für den Eurovision Song Contest, dessen Grundgedanke auf der  Zusammenführung unterschiedlicher europäischer Kulturen basiert, wäre es eine fatale Entwicklung.


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