Monat: September 2014

33 – acht fehlen noch

41 frageNur ganz kurz am Rande. In den letzten Tagen ist der eurovisionaer von seinem treuesten Leser etliche Male gelöchert gefragt worden, wie viele Teilnehmer denn zwischenzeitlich für Wien gemeldet hätten. Mmmh… darüber hatte sich der Chef des Hauses bislang keine größeren Gedanken gemacht, zumal es bis zur (zugegebenerweise diesmal recht frühen) Meldefrist am 10. Oktober auch noch einige Tage hin sind, aber gut. Nach einigen Klicks im Netz behauptet er jetzt ganz frech, es sind bislang zweifelsohne vermutlich 33. (Manche Delegationen verhalten sich ja recht divenhaft und sagen heute zu und morgen wieder ab). Fehlen also noch acht bis zu den vom Hausherrn prognostizierten 41 Teilnehmern in Österreich. Da einige Fans zuletzt gar über eine Teilnahme Marokkos und des Libanons spekulierten (was jetzt nicht so unwahrscheinlich ist, falls Israel tatsächlich den Löffel abgibt ab dem 31.03.2015 keinen EBU-zugehörigen TV-Sender mehr sein Eigen nennt), stehen die Chancen für die eurovisionaere Wette nicht schlecht. Grafik: eurovisionaer


Conchita – das Buch

conchita backstage“Conchita Wurst bewegt unsere Welt. Sie irritiert, sie fasziniert, nutzt die größte Bühne der Welt – den Eurovision Song Contest – für ihre Botschaft von Freiheit, Respekt und Akzeptanz. Der junge Österreicher Tom Neuwirth hat sie als seine öffentliche Persönlichkeit erschaffen und ist mit dem Sieg in Kopenhagen auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Karriere angelangt. Was musste hinter den Kulissen geschehen, um diesen Bühnenerfolg zu ermöglichen? Wer sind die Menschen, die Conchita miterschaffen haben? Was treibt sie an? Wie haben sie zusammengefunden? Viele dieser Wegbegleiter werden im Schatten des Conchita-Hypes leicht übersehen. „Conchita Wurst – backstage“ gibt einigen von ihnen eine Stimme und erzählt ihre Geschichten und die Geschichte des gemeinsamen Erfolgs.”
So weit der Pressetext eines Buches, dessen Autoren Mario R. Lackner und Irving Wolther der Diva des Jahres 2014 – Conchita Wurst – huldigen. Der Frau, der ob ihrer Pointiertheit innerhalb kürzester Zeit nicht nur eine stetig wachsende homosexuelle Anhängerschaft, sondern auch Cher, Jean Paul Gaultier und Elton John an den Lippen hängen, widmen die beiden Jungs in mühevoller Kleinarbeit eine Menge Zeilen, die die tiefere Bedeutung der österreichischen Kunstfigur für Gesellschaft, Politik und Spiritualität darlegen sollen. Erscheinen wird das Oevre am 16. September und interessant ist es nach Aussage der Autoren schon allein deswegen, weil es sich nicht um die herkömmliche 08-15-Star-Biografie handelt, die nach dem Gewinn beim Song Contest schnell auf den Markt geworfen wird. Und wer nicht gar so viel lesen mag, dem sei zum Einstieg folgender Post des wunderbaren Fräulein Sichtermann ans Herz gelegt.
Foto: Edition Innsalz

Hand in Hand über die Brücke usw.

Die Entscheidung des ORF, „Building Bridges“ zum offiziellen Claim des Eurovision Song Contest 2015 zu machen, hinterlässt den eurovisionaer einigermaßen ratlos. Denn die Idee vom brückenspannenden Europa hört sich ein wenig nach Ausverkauf an, bei dem selbiges Motto offenkundig zuvor weder in Malmö noch in Kopenhagen verramscht werden konnte. Nun also hat Wien, für seine Brücken seit jeher bekannt, zugegriffen – und alle vom Jan Ola bis zur Putzfrau freuen sich ob dieses wunderschönen Slogans. So zum Beispiel der Generaldirektor des ORF, Dr. Alexander Wrabetz:

„Mit ‚Building Bridges‘ haben wir uns für ein Leitmotiv entschieden, das die europäische Idee mit dem völkerverbindenden Charakter der Musik vereint – und das in Wien, der traditionsreichen Welthauptstadt der Musik im Herzen Europas. Wenn sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 70. Mal jährt, reichen die europäischen Länder einander die Hand – in Österreich, jenem Land, das seit jeher eine zentrale Rolle als vermittelnde Instanz, als Brücke zwischen Ost und West, übernommen hat.“

Nun gut, wenn der eurovisionaer bei diesen bedeutungsschwangeren Worten mal kurz die Augen schließt, glaubt er beinahe die Stimme der seligen Erica Vaal zu hören…
Grafik: EBU


Same Procedure as last Year

ve germanyleer
Kaum hat sich der eurovisionaer mal für ne wohlverdiente Pause zurückgezogen, schon brechen die Breaking News herein. Fangen wir also bei der – vermeintlich – wichtigsten Nachricht an, jener zur deutschen Vorentscheidung, die der NDR zwischenzeitlich terminiert hat. Wie so häufig in Deutschland bleibt alles beim Alten, daher hat der eurovisionaer die Vorjahresinfo lediglich geringfügig aktualiseren müssen …

Seit heute Montag gibt es offizielle Informationen, wie Deutschland in den Eurovision Song Contest 2014 2015 startet: Der Sänger Adel Tawil  Andreas Bourani (derzeit mit “LiederAuf uns” auf Platz 4 9 der heimischen Charts) ruft junge Künstlerinnen und Künstler dazu auf, sich per Youtube für den deutschen Vorentscheid 2014 2015 zu bewerben. Solisten und Bands können sich ab Montag, 25. November sofort mit ihrem YouTube-Video auf Unser-Song-fuer-Daenemark-Oesterreich bewerben – entweder singen sie eine eigene Komposition oder interpretieren einen Lieblingssong. Die besten Bewerber bekommen die Chance, am 19. 27. Februar 2014 2015 in einem Clubkonzert im Hamburger Edelfettwerk Club Große Freiheit 36 auf der Bühne zu stehen. Am Ende des Konzerts, das u.a. im NDR Fernsehen übertragen wird, wird feststehen, welcher Act eine Wildcard für den deutschen Vorentscheid bekommt – die TV-Zuschauer stimmen ab.

Weiter gehts: Im Vorentscheid “Eurovision Song Contest 2014 2015 – Unser Song für Dänemark Österreich” am 13. 05. März entscheidet ebenfalls das Fernsehpublikum, wer Deutschland beim ESC 2014 2015 in Kopenhagen Wien vertreten wird. Moderieren wird wie im Vorjahr Barbara Schöneberger – allerdings nicht in Köln, sondern in Hannover.

Gähn. Bleibt also alles anders. Ob es zu einer erneuten Antifavoritenwahl wie zuletzt im Zweikampf Elaiza gegen Unheilig kommt, hängt letztlich wohl von den gesetzten (noch unbekannten) Big Names im Finale ab. Ebenso bleibt abzuwarten, ob die von diversen Plattenfirmen entsendeten klugen Jury-Köpfe abermals harmlosen Kleinmädchenpop in das Hamburger Clubkonzert deligieren werden. Doch ein Gutes hat diese einfallslose Wiederholung wenig erfolgreicher Muster, die eher gestresste Talentscouts von Universal und Co entlasten soll, denn einen überzeugenden Eurovisionsact zu finden: Helene Fischer bleibt uns auch 2015 beim ESC erspart…

Foto: eurovisionaer