Die Ereignisse überstürzen sich

Die Ereignisse überstürzen sich

Sorry, der eurovisionaer hat gepennt. Da kümmert er sich maln paar Tage um wirklich wichtige Sachen im Leben… und dann sowas! Was zwischen Sarajevo und Banja Luka jedes Kind schon seit Montag wußte, liest der Herr des Hauses gerade hier nach. Demnach „gehen die Bosnier nicht zum Eurosong“, weil sie mal wieder kein Geld haben (wie auch, wenn dort angeblich niemand GEZ-Gebühren zahlt?). Und da ein potenter Sponsor nirgends aufzutreiben war, die bereits angefragten Künstler Hari Mata Hari bzw. Regina keine Lust hatten, den Überlandbus nach Wien und das dortige Hostel aus eigener Tasche zu zahlen, wird es nun wieder nix mit einer schönen bosnischen Ballade Anno 2015. Schade, aber nun gut. Denn irgendwann nervt dieses zickige Hin und Her von BHRT selbst die sanftesten Gemüter. Erst ja, dann vielleicht, nun nein – mittlerweile ist das jedes Jahr das gleiche Spielchen. Und so verscherzt sich der kleine Balkanstaat allmählich die tiefen eurovisionären Sympathien der Fans.

Ganz anders dagegen die Tschechen (ab jetzt sind die Nachrichten übrigens wieder tagesaktuell)! Die gaben nämlich heute überraschenderweise bekannt, dass sie nach Wien reisen werden, obschon sie dort niemand wirklich erwartet bzw. auf der Rechnung hatte. Denn während gelangweilte ESC-Nerds in den letzten Wochen entweder nervige Mails Richtung Marokko schickten oder hitzig über das angebliche Luxemburger „Ja“ debattierten, entwickelte sich in unserem östlichen Nachbarland eine neue, zarte eurovisionäre Liebe. Schade nur, dass diese vorerst noch recht zögerlich ausgelebt wird, denn statt einer schmucken Vorentscheidung soll es zwischen Böhmen und Mähren lediglich eine kleine interne Nominierung für den 60. Song Contest geben. Gegen das geliebte Bosnien ist das alles in allem zwar ein schlechter Tausch – zumal Tschechien bekanntermaßen das mit Abstand erfolgloseste Teilnehmerland der Eurovisionsgeschichte ist – aber sei’s drum. Schließlich weiß der eurovisionaer aus eigener Partyerfahrung: Sagt mal jemand kurz vor knapp ab, freut er sich immer, wenn ein anderer Gast spontan dazu stößt, denn dann bleibt zumindest nix von der Suppe übrig. Prima also, dass es immer wieder reuige Rückkehrer in den Schoß der ESC-Familie gibt! Oder hatte das tschechische Fernsehen einfach nur Angst, dass die EBU der neuesten Prager Mode folgen und mit faulen Eiern werfen würde?


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