Morgen wird’s was geben
Category : Artikel 2015 USFÖ 2015
Großes kündigt sich an, denn morgen will der NDR die sieben Teilnehmer für die deutsche Vorentscheidung 2015 bekannt geben, die ihren Startplatz am 05. März in Hannover sicher haben werden. „Sieben auf einen Streich“ nennt der Sender seinen vorlauten Teaser und zaubert damit so etwas wie Spannung in das bislang recht laue Vorauswahlprozedere.
Schauplatz hierfür war seither das Videoportal „Unser Song für Österreich“, wo sich interessierte Künstler bis vergangenen Freitag um den letzten, achten Startplatz bewerben konnten – allerdings eher unbemerkt von der bundesdeutschen Öffentlichkeit und auch in Fankreisen mit wenig Hingabe zur Kenntnis genommen. Die Folge: Im Vergleich zum Vorjahr, als es das Trio Elaiza aus diesem Pool bis zur Finalteilnahme nach Kopenhagen schaffte, wurden nur noch halb so viele Bewerbungen hochgeladen, 1213 an der Zahl. Immer noch genug, möchte man bei dem einen oder anderen Hörverdruss sagen, und so wühlten sich lediglich die Blogger-Kollegen von Prinz.de und aufrechtgehn.de durch diese Kuriositätenrevue. Launig präsentierten sie regelmäßig erstaunliche Fundstücke, sprich die merk-würdigstenden Vertreter aus einem bunten Sammelsurium von möglichen Talenten und tatsächlichen Selbstdarstellern. Aus eben diesen soll übrigens irgendwann in den kommenden Wochen irgendeine Jury die zehn hoffnungsvollen No-Names rekrutieren, die dann – beim so genannten Wildcard-Konzert am 19. Februar 2015 in der Großen Freiheit 36 in Hamburg – auftreten und den ominösen achten Starter unter sich aussingen werden. Dass diese Sause im letzten Jahr hauptsächlich eine Schnarchveranstaltung war, weil die verantwortlichen Juroren in ihrer Auswahl, trotz einer großen Bandbreite von Vorschlägen, recht eindimensionale Vorlieben hatten – Schwamm drüber.
Spannender also bleibt die Frage, wer nun die bereits gesetzten sieben Etablierten sind und wer von ihnen in diesem Jahr den Unheilig macht. Denn seit 2014, als sich eben jener Underdog Elaiza gegen den mittlerweile abgetretenen Grafen durchsetzte, gibt es für die bekannteren Namen nicht nur einen neuen Tonträger zu bewerben, sondern auch einen guten Ruf zu verlieren. Ob die in den letzten Tagen kolportierten Acts wie Johannes Oerding, Sasha, Laing oder Jeannette Biedermann den dafür notwendigen Arsch in der Hose haben, werden wir also endgültig morgen wissen.