Monat: Mai 2015

Im ESC-Quoten-Loch

Wir sind wieder bei Miss Kiss Kiss Bang angekommen (und damit ist nicht des eurovisionaers Freundin Regina gemeint…), denn letzten Samstag gabs die schlechteste ESC-Quote seit 2009! Aber nein, wir rufen jetzt nicht nach Stefan Raab, sondern hoffen, dass der NDR von selbst drauf kommt… aber auf was?

Quoten ESC Deutsch 76 -15

 Quelle: statista.com

Alle Jahre wieder: Schweden gewinnt ESC 2015

Der Wiener Song Contest ist Geschichte. Mit großem Vorsprung schnappt sich Mans Zelmerlöw den Pokal vor Russland und Italien und holt damit zum sechsten Mal den Sieg nach Schweden. Alle Songs, Infos, Ergebnisse und Kommentare gibt es selbstverständlich in der Sektion Wien.

Mans gewinnt

Foto: EBU / Thomas Hanses

So wird in Wien gestartet

Das wird zumindest für den eurovisionaer am Samstag wohl weniger spannend: Nach ca. 30 Minuten sind alle seine Lieblinge durch, denn Slowenien, Estland und Norwegen singen bereits im ersten Drittel des unüberschaubar großen  Wiener Teilnehmerfeldes von 27 Nationen.

Doch mehr dazu nächste Woche, wenn die langen Wiener Nächte im Rahmen des sehr kurzweiligen Betriebsausflugs erst einmal verdaut sind. Der treuen Leserschaft einen freudvollen Gruß aus der österreichischen Hauptstadt und einen schönen Song Contest 2015 – wo auch immer Ihr ihn schaut! Bye, Bye, 3 Minutes – I gotta go.

TN Finale 2015

Grafik: eurovisionaer


Heute Abend: 2. Semi in Wien

Während sich der Blogwart heute Abend mal in die Wiener Stadthalle wagt, hier die Wettbewerber für das zweite Semifinale in Wien. Wie schon am Dienstag steigen erneut zehn Teilnehmer auf, um am kommenden Samstag im Finale um den Song-Contest-Sieg zu singen. Stimmberechtigt sind neben den 17 Teilnehmerländern ebenfalls Australien, das UK, Italien und Deutschland. Sofern der interessierte Zuschauer hierzulande den richtigen Kanal findet. Der NDR nämlich bewertet das Event mal wieder als Quotengift und versteckt überträgt das Spektakel gleich auf drei seiner Spartensender: EinsPlus (in internationaler Gebärdensprache), Phoenix (vermutlich mit hipper SocialMedia-Leiste) und Einsfestival.

TN 2015 SF2Grafik: eurovisionaer

Der Wunschzettel für Wien

Was mit dem Conchita-Opener spektakulär begann, entpuppte sich im Verlauf des gestrigen ersten Semifinalabends leider als zuweilen schnarchlahme Veranstaltung, die dem Kopenhagener Fest Anno 2014 bislang relativ wenig entgegensetzen konnte. Denn so viele Bierchen hatte der eurovisionaer beim mittlerweile sattsam bekannten Bürgermeister nun auch noch nicht getrunken, als dass ihm so manch Wiener Show-Hänger verborgen geblieben wären. Prompt hat er sich heute Morgen mal wieder ganz neunmalklug hingesetzt und einen Wunschzettel an den ORF für die zwei verbleibenden Shows geschrieben:

1. Fake-Applaus einspielen – wie zumindest bei der russischen Polina und der serbischen Bojana deutlich hörbar – geht gar nicht. Wer nun, ob ORF oder EBU, die innovative Idee hatte, die Wiener Stadthalle mit eingespieltem Jubel vom Band zu pimpen – egal. Bitte nie, nie, nie wieder!

2. Die Bühne ist ein Hingucker und lässt den Künstlern genügend Platz, ohne dass sie verloren wirken. Aber bei vielen Acts wäre wohl mit etwas mehr Mühe mehr drin gewesen, was die wunderbaren Inszenierungen der ungarischen und estnischen Auftritte zeigen. Schade, da geht noch was.

3. Wozu drei blasse Moderatorinnen, wenn die eigentliche Gastgeberin des Abends – Conchita Wurst – den Laden sehr gut alleine schmeißen könnte? Alice, Arabella und Miriam: schaut Euch den Contest doch bitte am Samstag auf dem heimischen Sofa an.

4. Müde Einspieler: Wiener Humor hin oder her – die Zwischenfilmchen 2015 lassen uns die wunderbaren „ESC-Book of Records“-Clips vom Vorjahr schmerzvoll vermissen. Und zu allem Übel quatscht Peter Urban sie auch noch von vorne bis hinten zu – ein weiterer Abtörner. Lieber ORF, bitte schick am Samstag nicht noch ein Pferd auf die Stadtrundfahrt!

5. Erledigt und abgehakt: die Verkündung der qualifizierten Finalteilnehmer! So ähnlich muss es auf dem Ablaufplan gestanden haben, denn selten sind die zehn Kandidaten, die am Samstag erneut auftreten dürfen, so schnell und spannungsarm in die Endausscheidung durchgewunken worden. Hoffen wir, dass sich dafür das Finalvoting zum echten Nervenkitzler entwickelt.

ESC-Fans geben die Hoffnung halt nie auf …


Die ersten Wiener Qualifikanten

Okay, besser bei Stimme als die finnischen Punkrocker war die albanische Chanteuse nun auch nicht, aber offensichtlich hatte sie mal wieder die größere Diaspora-Fanbase hinter sich. Der Rest der zehn glücklichen Finalteilnehmer war dagegen vorhersehbar…

quali SF 1

Grafik: eurovisionaer

Ab in den Endspurt

Kurz vor seiner Abreise ins ESC-Mekka liegt der eurovisionaer schon in den letzten Zügen. Hmmm… schön wäre es, (das mit den Zügen), zumindest wenn es sich auf den frühmorgendlichen Transport zum Flughafen bezöge. Der aber dürfte sich – streikbedingt – etwas mühsamer als gedacht gestalten.

Der schlechten Nachrichten aber nicht genug! Zudem von allen guten Wetterpropheten verlassen, kündigen sich gar noch dunkle Wolken über Wien an, welche sich angeblich tagelang nicht vertreiben lassen wollen. Kurzum: ein Regenschutz musste heute noch im Rahmen unabdingbarer Reisevorbereitungen gekauft werden! Doch statt einer modisch-schicken Allwetterjacke ist es letztlich ein etwas rustikalerer – allerdings weitaus kostengünstigerer – Nässeschutz geworden, der nichtsdestotrotz, so ist zu hoffen, alle Wolkenbrüche der Alpenrepublik zuverlässig abhalten wird. Schließlich spart der halbwegs kluge ESC-Fan lieber am falschen Ende, damit die Urlaubskasse elastisch genug für wichtigere Ausgaben in Österreichs Hauptstadt bleibt.

Der Betriebsausflug zum Eurovision Song Contest 2015 steht bislang also unter keinem wirklich guten Stern. Über weitere nahende Katastrophen (Eurofancafe-Tickets sind auf immer und ewig ausverkauft oder – noch schlimmer – umnachtete Jurymitglieder verhindern den Finaleinzug der geliebten Esten Elina und Stig) mag der eurovisionaer daher erst gar nicht weiter grübeln. Statt dessen freut er sich auf den heutigen Abend im vertrauten Dochtmund. Dort soll beim feier- und public-viewing-erprobten Bürgermeister (aufmerksame Leser wissen, welcher Hotspot gemeint ist) die erste Wiener Show mit ausreichend Bierchen runter gespült werden. Sofern der Kneipenchef den richtigen Kanal findet. Der NDR nämlich bewertet das Event mal wieder als Quotengift und versteckt überträgt das Spektakel gleich auf drei seiner Spartensender: EinsPlus (in internationaler Gebärdensprache), Phoenix (vermutlich mit hipper SocialMedia-Leiste) und Einsfestival.

Endlich ist es also soweit! Wie es die versammelte Leserschaft unter Eid bezeugen könnte, hatte der eurovisionaer schließlich über Wochen und Monate auf genau diesen Moment hingearbeitet, der nun gleichsam das allmähliche Ende der 2015-er Saison einläuten wird. Und wenn heute das kleinere (und vermutlich staubtrockene) erste Semifinale in Wien über die Bühne geht, entscheidet es darüber, welche zehn Beiträge im großen samstäglichen Finale noch einmal auftreten dürfen. Stimmberechtigt sind neben den 16 Teilnehmerländern ebenso Frankreich, Spanien, Australien und Gastgeber Österreich.

Ach, und ein wenig Kaffeesatzlektüre wagt der Chef du Blog selbstverständlich auch noch: EST und BEL sollen es, ARM, FIN, RUS, SRB, HUN, ROM, GEO, GRE könnten es werden. Allen eurovisionaeren jedenfalls einen schönen ersten Feiertag, äh, ESC-Abend …


Heute Abend: 1. Semi in Wien

Endlich! Über Wochen und Monate hat – nicht nur – der eurovisionaer auf diesen Moment hingearbeitet, doch nun naht in wenigen Stunden das allmähliche Ende der 2015-er Saison. Das kleinere (und schwächere) Semifinale geht heute in Wien über die Bühne und entscheidet darüber, welche zehn Beiträge im großen samstäglichen Finale noch einmal auftreten dürfen. Stimmberechtigt sind neben den 16 Teilnehmerländern ebenso Frankreich, Spanien, Australien und Gastgeber Österreich.

TN 2015 SF1

Grafik: eurovisionaer

In der Blase

mans bi foto per kristiansenUnerhörte Neuigkeiten aus dem eurovisionären Wiener Mikrokosmos! Wir schreiben erst Tag 2 der ESC-Festwochen und schon jagt ein Aufreger den nächsten. Gestern waren es noch schwule Ampelmännchen, heute ist es – na, welch eine Überleitung! – der Liebling aller Berichterstatter, Måns Zelmerlöw. Wie wir gerade bei den Wiwibloggs-Kollegen lesen dürfen, hat der schmucke Schwede rechtzeitig zur heißen Phase des Song Contests für sich herausgefunden, dass er auch ganz gerne mal einen Jungen daten würde. Hurra, der (feuchte) Traum aller ESC-Fans wird endlich wahr, denn bis vor kurzem geisterten eher böse Schlagzeilen über den schwedischen Schwarm durch die Fachpresse, nach denen sich dieser wohl irgendwann einmal vor laufenden TV-Kameras homophob geäußert habe. Alles vergessen! Nun lässt uns Måns wissen, was er zuvor noch nie zu sagen wagte, wie zum Beispiel, dass er mit seinem Hinterteil unzufrieden sei und er seine Gefühle nicht nach Geschlechterzugehörigkeit sortiere. Prompt sinnieren die Fanboys quasi minütlich via Twitter und Facebook, ob das Unglaubliche tatsächlich wahr und der ESC-Favorit bisexuell sein könnte. Der eurovisionaer kann darauf natürlich auch keine zufriedenstellende Antwort geben, vermutet aber, dass das Management des Sängers ganz einfach mal dessen Zielgruppe genauer analysiert hat, und dieser in spätestens zwei Wochen von solch umtriebigen Gedanken wieder erlöst sein dürfte.

trijntje kleid EBU PuttingDie heimatlichen Headlines zu vergessen, dürfte für die niederländische Teilnehmerin Trijntje Oosterhuis dagegen schwerer werden. Hat sie doch beim Kofferpacken für Wien geschmacklich arg daneben gegriffen und muss sich nun anhören, dass sie mit einem solchen Fümmel Kleidungsstück wie in der gestrigen Probe die eurovisionäre Bühne besser nicht betreten solle. Abgesehen von einer kurzfristig eingekauften Stilberaterin wäre ihr eventuell noch ein unverbindliches Telefonat mit Joy Fleming zu empfehlen. Die hat schließlich ähnliches bereits vor 40 Jahren mitmachen müssen und weiß davon noch heute in jeder Talkshow zu berichten.

Übrigens: Wer den Song Contest eher in Absurdistan vermutet, liegt richtig, wenn er sich mal die Probenberichte der vor Ort weilenden Journalisten auf den einschlägigen Fanblogs zu Gemüte führt. Bis ins kleinste Detail wird dort jede Geste, jedes Outfit, jeder Texthänger auseinandergenommen und die Künstlerschar je nach Gusto wahlweise für immer abgeschlachtet oder in den Himmel gelobt. Viele wissen bereits heute (an besagtem Tag 2 der Vorbereitungen auf das Wettsingen) zu rapportieren, dass beispielsweise die eurovisionaeren Favoriten Elina & Stig lieber gleich zurück nach Tallinn fahren sollten – so kakophonisch und lustlos mute ihre Darbietung an. Was von solchen Expertenurteilen zu halten ist, wissen wir spätestens seit 2014, als die akkreditierte Meute dem portugiesischen Untalent Suzy Finalchancen einräumte und die fabelhaften Common Linnets zugleich komplett übersah. Egal – amüsant zu lesen ist die Kaffeesatzleserei der Fachleute allemal, streut sie doch erst das notwendige Salz in die eurovisionäre Suppe.

Ob es unserem Liebling Jon O-la-la jedoch so recht ist, wenn an jeder Ecke getrascht wird, was das Zeug hält, wissen wir nicht. Zumindest hat er heute schon einmal den Asservatenschrank aufgeschlossen und den frisch polierten Siegerpokal auf den Tisch gestellt, damit ein jeder sich daran erinnert, worum es in der schmucklosen Wiener Stadthalle überhaupt geht: um den Sieg beim 60. Eurovision Song Contest!

Pokal EBU Putting

Fotos: Per Kristiansen / Schriftzug Grafik: eurovisionaer (1); EBU / Andreas Putting (2,3)