Naja, zumindest wenn der NDR es uns ganz demokratisch überlässt, den deutschen Eurovisionsbeitrag auszuwählen. Wie schon in unzähligen Jahren zuvor, haben wir es nun mal wieder schwarz auf weiß, wie blöd wir eigentlich sind. Der Blog Eurovisiontimes wollte nämlich wissen, welcher der diesjährig gescheiterten Vorentscheidungsbeiträge Europas sich am ehesten hätte nach Malmö trollen sollen. Sieger mit 33% wurden prompt die Berliner Blitzkids Mvt., die auch der eurovisionaer – in bester Gesellschaft mit Mary Roos – bereits im kalten Februar Anno 2013 favorisiert hatte. Statt dessen müssen wir nun die nächsten Monate die große Klappe einer lauten Blondine sowie die eines nach ihr benannten (stimmt das überhaupt?) Mittelklasse-Cabrios ertragen – dumm gelaufen!
Nun haben die sich im Netz tummelnden Cascada-Nervensägen doch Recht behalten! Geiz is geil! Billig will ich! Da ist „Glorious“ nur die logische Folge und wir bekommen endlich, was wir verdienen. Schade eigentlich, aber so läuft nun mal Demokratie. Die Großraumdisco-Diva Natalie Horler hat das Ding abgespult und das Televoting für sich entschieden (wohingegen die Bajuwaren sich zumindest beim Email-Aliasing als medienkompetenter erwiesen) und somit sollte die Qualifikation für Malmö ausreichend legitimiert sein. Selbst die am Tag danach viel gescholtene Jury hat da nichts mehr ausrichten können, denn auch sie setzte den Euphoria-Klon noch auf Rang drei. Die könnten wir höchstens verklagen, weil sie unsere geliebte Betty Dittrich komplett ignorierte (ja, ja, Herr Bendzko….deutsche Texte…LOL), dafür aber immerhin den Blitzkids zu… sagen wir mal, 15 Sekunden Fame verhalf. Oder sollte das „Experten-Kollektiv“ lediglich das nervtötende Gebläse verhindern?
Den bislang – wie wir Fans gerne sagen – schwachen Jahrgang hat Deutschland damit leider nicht gerettet, tragischerweise trotz guter Alternativen, die uns in Malmö mehr als gut zu Gesicht gestanden hätten. Folgerichtig wird das platte Remake des Vorjahres selbst hierzulande absehbar wenig Euphorie hervorrufen, so dass uns dann letztendlich im Mai ein respektabler neunter Platz als Erfolg verkauft werden wird. Wäre auch zu schön gewesen, schon wieder oben mitspielen zu dürfen! Seien wir also wahre eurovisionaere und freuen wir uns – mit allem uns zur Verfügung stehenden verzweifelten Mut – auf Ungarn, Mazedonien und Bulgarien!