Alles gutgegangen

Alles gutgegangen

Fantastisch! Der eurovisionaer ist immer noch ein wenig beseelt, denn sein favoritöser Favorit der Saison, „Goodbye to Yesterday“, ist nun offizieller estnischer Kandidat für Wien 2015! Wie erwartet, drohte es wegen der mit gesundem Menschenverstand nicht immer nachvollziehbaren Juryurteile zwischenzeitlich ein wenig eng zu werden, doch im Superfinali des Eesti Laul – der wunderbarsten, weil  songmäßig besten Vorentscheidung Europas – markierten die Televoter eindrucksvoll mit sagenhaften 79,2 % das Revier für Elina Born & Stig Rästa.

Und nun? Glauben wir einem Teil der Fanforen, sind die Gewinner des Song Contest 2015 gefunden, bewegen sich doch die Kommentare in ähnlichen Sphären wie damals bei Rybak (2009) oder Loreen (2012) – es wird nur noch gewettet, wie hoch der Sieg ausfallen wird. Die anderen wiederum prophezeien recht hämisch eine fette Bauchlandung in Wien, weil der Stig zu griesgrämig gucke, die Elina nicht richtig singen könne und überhaupt alles nur ein billiger Abklatsch der niederländischen Common Linnets (2014) sei. Herrje, da das wahrscheinlich jetzt drei Monate so weiter gehen wird, empfiehlt der eurovisionaer den übrigen charmanten GTY-Anhängern, inmitten dieses Gezeters einfach tief durchzuatmen und darauf zu vertrauen, dass Hardcore-Nerds diesen Wettbewerb glücklicherweise noch nie entschieden haben, denn dann hätten wir schon seit Jahren chronische Ohrenverschmalzung. Abgesehen davon: Wenn selbst das in diesem Blog zu einiger Berühmheit gelangte ESC-immune Fräulein Sichtermann interessiert aufhorcht, sind die estnischen Chancen ganz gut nicht von der Hand zu weisen.

Und als wäre eine gute Nachricht nicht genug, erwartet uns gleich noch eine vom Baltikum. Die lettischen Nachbarn verwählten sich in diesem Jahr nämlich ebenfalls nicht und kürten die 22-jährige Aminata Savadogo zur Siegerin ihres nagelneuen „Supernova-Festivals“. Doch selbstverständlich wird auch darüber schon wieder getrutscht, weil sich „Love Injected“ angeblich wie „Euphoria“ anhöre bzw. eigentlich überhaupt keine Melodie habe. Tja, so in sich zerrissen und widersprüchlich ist die eurovisionäre Welt, in ihr kann man es einfach niemandem recht machen, daher verweist der Hausherr bei akuter Eurovisionitis mal ganz dreist auf seine eigene aktuelle Playlist mit den schleimlösenden Lieblingsschlagern der Saison. Ach, übrigens – es gibt noch einen dritten baltischen Kandidaten, der zu allem Überfluß auch noch an diesem eh schon aufregenden Vorentscheidungswochenende aus dem Hut gezaubert wurde: Der litauische Titel „This Time“ gefällt dem Blogger aber nich so dolle, und deswegen setzt er ihm an dieser Stelle auch kein Denkmal keinen Link.


Die eurovisionaere Playlist 2015 | Vol.2

So! (Fast) genug gebloggt für heute. Schnell noch die aktualisierte Playlist posten, die zwar keinen neuen Favoriten hervorzaubert, den eurovisionaer jedoch vorerst zum Nordlicht werden lässt. Das aber liegt natürlich auch daran, dass in den vergangenen Tagen allesamt Island, Dänemark und Lettland, wenn auch in recht unterschiedlicher Qualität, abgeliefert haben. Tja, und selbst für das etwas angestaubte Chanson aus Frankreich kann sich der Hausherr vorübergehend erwärmen… (Fortsetzung folgt).

playlist 2015-01

Pos  VW Nation Interpret Titel
01 01 est Elina Born & Stig Rästa Goodbye to Yesterday
02 02 fin Satin Circus Crossroads
03 00 ice Sunday Fjaðrir
04 03 ch Plutonic (ft. Luke Girvan) Will It Feel Like Forever
05 00 lat Aminata Savadogo Love injected
06 04 hun Passed Mesmerize
07 05 est Karl-Erik Taukar Päev korraga
08 06 mol Olea Roshe Nu
09 08 GER Alexa Feser Glück
10 00 lat Elektro Folk Dieva deli
11 00 lat Framest Ziema
12 00 est Blue Stocking Kordumatu
13 00 fra Liza Angell N’oubliez pas
14 07 ger The Helmut Bergers Melodia
15 12 lit Demo Artist Factory Hearts
16 11 hun Bogi World of Violence
17 13 ch Elias ft. Zero In On Your Perfume
18 00 den Anne Gadegaard Suitcase
19 00 lat Katrina Bindere Run to you
20 16 hun Kati Wolf Ne engedj el
Grafik: eurovisionaer

Die Besten der Esten

Erstaunliches passiert gerade in der eurovisionären Welt. Des Bloggers Empfehlung der Saison, das wunderbare „Goodbye to Yesterday“, sorgt nicht allein im Kosmos der Fanboys für Furore. Lange bevor die erste Vorrunde oder gar das Finale des diesjährigen Eesti Laul über die Bühne gegangen ist, führt der Beitrag die Download-Charts der baltischen Republik an, ohne dass ein anderer Wettbewerbskonkurrent auch nur in Sichtweite wäre.

zettel est ituneszettel oddcheckerOkay, wenn die nationale Begeisterung für einen Song frühzeitig sehr hoch ist, kann das in manchen Ländern schon mal passieren (… allerdings wohl nie in Deutschland). Überraschenderweise setzt sich dieser Trend jedoch sogar europaweit durch, zumindest wenn wir die ersten Wettquoten auf den Gesamtsieg beim Eurovision Song Contest 2015 zu Rate ziehen (Grafik links). Mal abgesehen davon, dass keiner der dort vertretenen Top-Ten-Anwärter seinen Wienvertreter bereits bestimmt hat, – was nebenbei einiges über die Qualität der bislang ausgewählten sieben Beiträge aussagt – führt Estland diese Liste recht eindeutig an. Zählen wir nun eins und eins zusammen, bleibt nur zu hoffen, dass Tallinn seine Wahl am 28.02. nicht wieder einmal völlig vergeigt.

Derweil rühren Stig Rästa und Elina Born gerade zu Hause die Werbetrommel und performen ihren Song in jeder sich bietenden frühmorgendlichen bzw. nachmittäglichen estnischen Fernsehshow. Und der eurovisionaer stellt fest: Da ist noch Luft nach oben, denn entweder sind die beiden eher nachtaktiv oder sie erleiden gerade eine für die Jahreszeit vermutlich typisch baltische Depression. Oder haben sie schon jetzt keinen Bock mehr auf ihren potentiellen Siegertitel? Ende Februar ist Europa ein wenig klüger.

Grafiken: eurovisionaer


Die eurovisionaere Playlist 2015

Es ist soweit! Der eurovisionaer hat sich in den vergangenen Wochen durch die Vorentscheidungen Europas gehört und seine erste Hitparade der Saison 2015 aufgestellt. Wissenschaftlich zwar noch nicht bewiesen, aber mit Sicherheit empirisch belegbar, ist ein solches Ranking übrigens für den (überdurchschnittlich häufig schwulen) ESC-Anhänger das, was für den (angeblich zumeist heterosexuellen) Fußballfan die wöchentliche Bundesligatabelle darstellt. Bei einzelnen Personen soll es gar eine Verschmelzung beider Vorlieben geben, was sie aber wiederum nicht sogleich bi- oder transsexuell werden lässt.

Aber lassen wir das. Wie an dieser Stelle mehrfach vermeldet, hat der eurovisionaer einen ersten Favoriten der Saison. Und nicht nur er. Doch wie so viele der hier gelisteten Hörvergnügungen muss auch dieser erst einmal seine heimische Vorauswahl überstehen, um überhaupt internationale ESC-Ehren einfahren zu können. Denn für manche – wie zum Beispiel alle Schweizer Songs dieses Rankings – ist dieser Zug längst abgefahren, da es keiner von ihnen in das Finale der Eidgenossen geschafft hat. Schade um deren Mühen und den ganz offensichtlich nicht massenkompatiblen Geschmack des Blogwarts! Ach, und von den bisher sechs offiziell festgezurrten Wienbeiträgen findet sich auch nur einer in dieser Liste wieder. Das sagt – leider – eine Menge darüber aus, was uns im Mai tatsächlich erwartet. (Fortsetzung folgt).

playlist 2015-01

Pos Nation Interpret Titel
01 est Elina Born & Stig Rästa Goodbye to Yesterday
02 HUN Satin Circus Crossroads
03 SLO Plutonic (ft. Luke Girvan) Will It Feel Like Forever
04 EST Passed Mesmerize
05 SWE Karl-Erik Taukar Päev korraga
06 EST Olea Roshe Nu
07 MAL The Helmut Bergers Melodia
08 GER Alexa Feser Glück
09 LAT Demo Artist Take my Heart
10 NED Vad Vuc Cocktail e fantasmi
11 LAT Bogi World of Violence
12 GER Demo Artist Factory Hearts
13 MAL Elias ft. Zero In On Your Perfume
14 LAT Trijntje Oosterhuis Walk Along
15 EST Deborah C It’s ok
16 MAL Kati Wolf Ne engedj el
17 LAT Siru Mustelmat
18 EST IV Fire
19 HUN Joce Panov Ni Lj Od Ljubovta
20 SWE Karmapolis The Time is now
Grafik: eurovisionaer