Rapapappende Griechen

Rapapappende Griechen

Argo | Utopian Land

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Hohe Wellen – nicht nur in Griechenland – schlug die Entscheidung, den von der Tsipras-Regierung mittlerweile wieder reanimierten (linken) Staatssender ERT darüber entscheiden zu lassen, wer das geschundene Land beim glamourösen Song Contest 2016 vertreten soll. Da kann ja nix Gescheites bei rauskommen, schwante den von Bouzuki-Disco-Fox-Knallern und Shopping-Mall-Vorentscheidungen benebelten verwöhnten griechischen Anoraks. Sollten sie recht behalten?

Ja und Nein. Denn der Ansatz, mal ganz unkommerziell Folklore mit Rap zu verbinden, passt. Schade nur, dass die wirklich wichtigen Passagen des Songs – Bankenkrise, strandende Flüchtlinge, Depression – in der vom Aussterben bedrohten Pontischen Sprache gehalten sind. Denn die verstehen selbst die Griechen kaum. Was halbwegs hängen bleibt, ist ein englischer Allerweltsrefrain –  vermutlich ein verstecktes Zugeständnis der intellektuellen Jury an das europäische Großevent. Doch noch ist nischt verloren und es bleibt ganz entspannt abzuwarten, was die zuletzt aus dem ESC-Tritt gekommenen Hellenen aus ihrem Song “Utopian Land” auf der Stockholmer Bühne machen werden.

Bestes Mal: Helena Paparizou | My Number One

Letztes Mal: Maria Elena Kyriakou | One last Breath


Freaky Video

Sozusagen als Vorbereitung auf die bevorstehenden Maifeiertage bringen sich die Jungs von Freaky Fortune schon mal in eurovisionäre Stimmung und schmettern ganz lässig zu Hause auf dem Sofa ein kleines Eurovisionsmedley. Fa-bel-haft!


Griechenland bleibt auf Sparkurs

Rise Up logo by Dimitris GelbourasWie so oft in den letzten Jahren mussten sich die Griechen mit einer Sparversion ihres nationalen Vorentscheids begnügen, nachdem zuvor lange Zeit unklar, ob der überhaupt zu finanzieren ist. Schließlich liegt im Land der Hellenen unter dem Diktat der EU-Sparbeschlüsse u.a. die öffentlich-rechtliche Fernsehlandschaft zu Boden, nachdem der Staatssender ERT 2013 aufgelöst und das neue Konstrukt NERIT noch nicht wirklich auf Sendung ist. Diese unklare Situation führte dazu, dass Griechenland unlängst erst nach mehrwöchiger Verhandlung mit der EBU einen Startplatz für Kopenhagen erhalten hatte.

Dann jedoch kam das „Oui“ aus Genf und vermutlich floss sofort genug Alkohol „for free“, denn es galt ja auch noch „40 Years in Eurovision“ zu feiern. Wie schon 2013 übernahm der Privatsender MAD TV die Ausrichtung einer back-to-basic Vorentscheidung und versteckte sie auf einem Dienstagabend mit lediglich vier wettbewerbswilligen Interpreten. Doch nicht nur mengenmäßig, auch qualitativ überzeugte das Line-Up wahrscheinlich selbst die Verantwortlichen nicht so ganz, daher schwelgten sie recht ausführlich in den eurovisionären Highlights der letzten vier Dekaden. Und prompt ließ sich auch Despina Vandi, seit Ewigkeiten Wunschvertreterin aller Fanboys in Hellas, kurz für einen Pausenfüller blicken. Gewonnen hat das Dance-Projekt „Freaky Fortune ft. Riskykidd“ mit dem ganz okayen – leider auch schnell entnervenden – Song „Rise up„. Könnte aber – je nach Laune der Jurys – in Kopenhagen ganz gut funktionieren…

Logo: Dimitris Gelbouras

35 – wer bietet mehr?

35leer
Am heutigen Freitag, 22. November 2013, verstreicht die Meldefrist für die Teilnahme zum Eurovision Song Contest 2014 in Dänemark. Bislang haben 35 Länder gemeldet, auf den letzten Drücker nun auch Armenien und Aserbaidschan. Zur großen Freude des Eurovisionaers verkündete vergangene Woche zudem Bosnien & Herzegowina, dass es nach der einjährigen Pause wieder zum Contest nach Kopenhagen reisen wolle.

Abgesehen von den Griechen, deren Frist mangels eines staatlichen Fernsehsenders von der großzügigen Tante EBU verlängert wurde, fehlen damit noch die möglichen Nachzügler Serbien, Slowenien und Moldawien. Ach und Polen! Unsere östlichen Nachbarn allerdings fanden schon in den vergangenen Jahren genügend fadenscheinige Ausreden, dem musikalischen Europatreffen fernzubleiben. Wahrscheinlich ist es dieses Mal der verpatzte Klimagipfel, für den man die letzten Złotys auf den Kopf gehauen hat.

Update: Mittlerweile sagte Serbien ab, Modawien und Slowenien zwar zu (beide sind sich aber noch nicht ganz sicher), während Bulgarien nach einer ersten Zusage nun doch absagte. Polen hält sich weiterhin ganz raus. Wer da noch den Überblick behalten möchte, klickt am besten hier.

Grafik: eurovisionaer

Zehn kleine Negerlein

ESC Teilnehmer 2013Da tönen die Schweden, sie wollen 2013 einen kostengünstigen und reduzierten Song Contest hinlegen, sparen dabei an allen Ecken und Enden wie Halle, Moderation, Bühne und Auslosung, und währenddessen beschließt hinterrücks die böse EBU höhere Entgelte für die teilnehmenden Nationen! In der Folge verabschieden sich immer mehr potentielle Beitragszahler: Nach den ewig zaudernden Tschechen und Slowaken beschlossen zuerst Polen und Portugal sich dem Spektakel zu verweigern, nun wollen auch Bosnien-Herzegowina und gar die Türkei zu Hause bleiben.

Allmählich wird es sehr schmerzhaft, waren beide Nationen in den vergangenen Jahren doch fast ausnahmslos mit wahrhaftig eurovisionären, den Wettbewerb aufwerteten Beiträgen am Start. Aber offensichtlich müssen in Zeiten der an jeder Ecke lauernden Finanzkrise Europas TV-Sender mittlerweile sparen, was das Zeug hält. Leider hat sich das noch nicht bis zur EBU nach Genf herumgesprochen. Andererseits wird nirgends wirklich offen gelegt, was den Anstalten der Spaß denn überhaupt kostet und ob ein abendfüllender Song Contest tatsächlich so viel unerschwinglicher als beispielsweise das samstägliche Volksmusikgedudel mit Florian Silbereisen ist…

Wenn denn das liebe Geld also überhaupt der Grund ist. Zwar führten bislang lediglich die Türken die in den letzten Jahren eingeführten Neuregelungen wie z. B. Jury-Voting als Grund ihrer Unzufriedenheit an, möglicherweise gibt es aber auch andere Länder, bei denen das Zufriedenheitsbarometer in den Keller sinkt. Augenblicklich kann die aktuelle Teilnehmerliste daher schon in zehn Minuten wieder hinfällig sein, zumal einige Nationen wie Griechenland, Zypern, Bulgarien und Slowenien immer noch zögern, eine endgültige Meldung abzugeben. Nun sollen bis Jahresfrist Nägel mit Köpfen gemacht werden: Dann nämlich will die EBU das verbindliche Starterfeld benennen.

PS: Ja! Ja! Ja! Diese Headline ist sowas von politisch unkorrekt….

Foto: Clker