Eins nach dem anderen – die Finalreihenfolge

Eins nach dem anderen – die Finalreihenfolge

DR, das dänische Fernsehen, hat heute Nacht Überstunden gemacht, und eine Startreihenfolge des ESC 2014 ausgelotet, die in diesem Jahr in manchen Punkten doch sehr bemerkenswert ist. Gleich drei osteuropäische Länder sind in dem dieses Mal eher westlich ausgeprägten Feld direkt an den Anfang gesetzt. Deutschland und Österreich erfahren auch beim Song Contest direkte Nachbarschaft, allerdings ist davon auszugehen, dass Elaiza nach Conchita endgültig untergehen werden. Schweden, für die per Losentscheidung eine Teilnahme in der ersten Hälfte vorgegeben war, erhalten die „Lucky 13“, also den unter diesen Umständen spätmöglichsten Startplatz. Und wie immer ist die Show gegen Ende des Feldes mit Favoriten nur so vollgestopft: Ungarn, Malta, Dänemark und die Niederlande treten kurz hintereinander auf, das Vereinigte Königreich, von vielen (wahrscheinlich eher britischen) Fans hoch gehandelt, darf den Wettbewerb beenden.

Doch ist Europa dann noch aufnahmefähig?


Die „Kreatur“ der Ohnmacht nahe…

…aber glücklich, denn den ersten Schritt zur Eurovision Queen hat sie geschafft! Neben neun anderen Teilnehmern zog Conchita Wurst aus dem zweiten Semifinale in die große samstägliche Endrunde ein. Dort leider nicht dabei – Mei Finegold! Die Israelin mit der Hammerröhre muss aus dem Blogger unerfindlichen Gründen leider draußen bleiben. Umso unverständlicher, wenn man weiß, dass z.B. der rumänische Kirmesbeitrag die Hürde nahm. Aber so ist die Eurovision, die Spielregeln versteht keiner so genau…

 MAL Malta Firelight Coming Home
NOR Norwegen Carl Espen Silent Storm
 POL Polen Donatan & Cleo My, Słowianie
 AUT Österreich Conchita Wurst Rise like a Phoenix
 FIN Finnland Softengine Something better
BLR Weißrussland TEO Cheesecake
 CH Schweiz Sebalter Hunter of Stars
 GRE Griechenland Freaky Fortune ft. Riskykidd Rise up
 SLO Slowenien Tinkara Kovac Spet (round and round)
 ROM Rumänien Paula Seling & Ovi Miracle

Heute geht’s um die Wurst

conchita live EBU Puttingleer
In wenigen Stunden werden die restlichen Finalplätze in Kopenhagen ausgesungen, bevor am Samstag schließlich ein Deckel auf den 2014-er Song Contest in Dänemark gemacht wird. Betrachtet man die Starterliste, dürfte es kurz vor 23 Uhr in der Kopenhagener Arena voraussichtlich ruhiger als am Dienstag zugehen, sofern sich das plötzliche weltpolitische Interesse der ESC-Gemeinde nicht auch noch auf die (angeblich) letzte europäische Diktatur Weißrussland fokussieren sollte.

Indes, aus musikalischer Sicht verspricht das anstehende Halbfinale wirklich interessant zu werden: Norwegen, Israel, Griechenland, Polen und Malta haben ausgesprochen hörenswerte Nummern am Start und verzichten daher – dem Himmel sei Dank – auf einen weiteren peinlichen Perückenweitwurf. Und dann ist da ja noch Österreich! Conchita Wurst wird endlich beweisen dürfen, ob es sich in der Kombination aus hautengem Abendkleid und kernigem Vollbart gut singen lässt. Doch der vordergründigen Provokation zum Trotz, hat sie mit „Rise like a Phoenix“ auch einen achtbaren Song im Gepäck. Noch besser jedoch gefällt mir die Denke der österreichischen Dragqueen, die in den vergangenen Wochen in Interviews und Statements gezeigt hat, wie wunderbar intelligent und respektvoll sie auf dumpfe, reaktionäre Anfeindungen reagieren kann.

Wenn unser Kontinent dieser Tage etwas wirklich nötig hat, dann ist es eine fette Portion Toleranz und Respekt. Hoffentlich denkt Europa heute Abend daran.

Foto: EBU / Andreas Putting

Heute erstes Semifinale in Kopenhagen

Es ist so weit, in der B&W Hallerne in Kopenhagen geht es heute Abend ab 21 Uhr darum, wer von den 16 Teilnehmern ins Finale des Eurovision Song Contest 2014 einziehen darf. Nachdem seit Beginn der Proben vor einer Woche die Experten täglich aufs Neue vortrefflich spekulierten, welcher Backdrop, welche Geste und welches Kostüm Erfolg versprechend ist, wird es also endlich, endlich, endlich ernst. Erst gestern – beim Jury-Semifinale – das bereits über die Wertungen des eurovisionären Preisgerichts entscheidet – kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall, von dem mein Bloggerkollege Oliver Rau bei Aufrecht gehn wunderbar unaufgeregt berichtet. Andernorts, vor allem in der dänischen Hauptstadt, scheint dagegen eine kollektive Hysterie ausgebrochen zu sein, die erfahrungsgemäß nach dem heutigen Event ein erstes Ventil finden wird.

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Noch aber wird im Pressezelt Kokon der akkreditierten Fanboys getippt und gewertet, was das Zeug hält (s. Grafik) und auch ich habe mich bekanntermaßen an dieser Stelle mit verschiedenen Polls bei Laune gehalten. Trotzdem – die Erfahrung hat es uns gelehrt, Rechenschieberei und Wunschdenken funktionieren nur bedingt bei unserem Lieblingswettbewerb.

Bleibt also die Frage, welcher Beitrag bleibt musikalisch hängen, auch wenn er vielleicht nicht mit Höchstwertungen überschüttet werden sollte? Dass ich mich dem Armenien-Schweden-Hype so gar nicht anschließen mag, habe ich ja schon des Öfteren kund getan. Unanständig entspannt und wahrhaftig schön ist hingegen eigentlich nur ein Lied im heutigen Angebot, findet der Eurovisionär. „Calm after the Storm“ vom niederländischen Duo „The Common Linnets“ verzichtet auf den ganzen Firlefanz und setzt statt dessen auf eine traumhafte Melodie, die man sich wahrscheinlich auch noch in sechs Monaten anhören mag. Reicht ja. Ob dann noch wichtig ist, dass Europa ebenso entscheidet – Nebensache! Ach, und die lustige lettische Geigerin ist einen Blick wert – vielleicht erleben wir mit ihr noch eine faustdicke Überraschung. Sicher ist nur, in wenigen Stunden werden alle esc-istentiellen Fragen beantwortet.

Für die ewiggestrigen Couchpotatoes überträgt EinsPlus in die Flimmerkiste zu Hause, hippe Zeitgenossen schauen online und schwimmen durch den Social Stream des NDR. Na denn…

Foto: Sergio

Dänischer Dreier

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Das dänische Fernsehen DR gab heute das Moderatorenteam für den Eurovision Song Contest 2014 bekannt. Nach der schwedischen One-Woman-Show im Vorjahr kehren die Organisatoren zu der in den Zehnerjahren etablierten Variante zurück, ein Dreiergespann durch die Shows führen zu lassen. Neu ist dabei die MMF-Konstellation, d.h. Lise Rønne wird ganz offensichtlich für die Interviews im Green Room zuständig sein, während die ein wenig an Herrn Kaiser von der Hamburg-Mannheimer erinnernden Vertreter des männlichen Geschlechts den Rest unter sich aufteilen. Schauspieler Pilou Asbæk bedient die Spaßfraktion und Nikolaj Koppel, Journalist und – huch! – Pianist, wird den logistischen Teil der Veranstaltung, sprich das Voting übernehmen. Mal sehen, was dabei herauskommt, immerhin hat der Produzent der Show dem Trio vorsorglich das Reimen verboten. Das lässt hoffen!

Foto: Michael Søndergaard/DR

36 für Kopenhagen

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36 Nationen werden mindestens am Eurovision Song Contest 2014 teilnehmen, wie die EBU heute bekannt gab. Eventuell rutschen die Slowenen, die eine erneute Gnadenfrist bis zum 17.01. erhalten haben, noch nach. Falls sie jemanden mit Geld auftreiben können…  also unwahrscheinlich.

So oder so, dies ist die geringste Teilnehmerzahl seit der Einführung der doppelten Semis in Belgrad 2008. In Kopenhagen – wo nur Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, das Vereinigte Königreich und Dänemark für das Finale gesetzt werden – sind also mit jeweils 15 Halbfinalisten die Chancen ins Finale zu kommen so groß wie noch nie. Valentina aus San Marino wird es freuen!

Die komplette Starterliste gibt es hier

Grafik: EBU / DR



#JoinUs – Tickets für Kopenhagen

Eintrittskarten für den 59. Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen können am kommenden Freitag, 29. November, ab 10 Uhr online bestellt werden. Wie in jedem Jahr ist davon auszugehen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, daher sollte man sich nicht nur auf Computerabstürze gefasst machen, sondern auch darauf, bei der Geschichte leer auszugehen. Egal, schließlich wird vorerst auch nur ein Drittel des Gesamtkontigents (für Proben und alle drei Live-Shows) in den Handel gegeben, die zweite Runde soll dann am 31.01.2014 folgen. Der ganze Spaß kostet zwischen 14 und 242 €. Wichtig auch: wer am Freitag sein Wunschticket nicht erhält, kann sich auf eine Warteliste setzen lassen, die im Januar Zugang zu einer Vor-Vorverkaufoption (ohne Ticketgarantie) ermöglichen wird. Weitere offizielle Infos gibt es hier.


Es ist wonderful Kopenhagen!

So schnell kann’s gehen: gestern noch wild spekuliert, heute ist schon alles in Tüten! Soeben gab der dänische TV-Sender DR bekannt, dass der Eurovision Song Contest 2014 am 06., 08. und 10. Mai in Kopenhagen stattfinden wird. Veranstaltungsort ist die B&W Hallerne, eine ehemalige Maschinenhalle auf einem alten Werftgelände. Dieses soll, so die verantwortliche Produzentin Pernille Gaardbo, zu einer Eurovisionsinsel umfunktioniert werden, auf der Fans, Pressevertreter und Offizielle zusammenkommen. Dementsprechend kurz und knapp ist auch der Slogan 2014: „Join us“ (Schließe dich uns an).