Möchtegern-Malta

Möchtegern-Malta

Ira Losco | Walk on Water

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Vor sage und schreibe 14 Jahren schaffte sie es, mit etwas Sternenstaub, einem durchsichtigen Hosenanzug und dem Allerweltsschlager “Seven Wonders” Vize-ESC-Meisterin zu werden. Seither wird Ira Losco auf Malta einer Göttin gleich verehrt. Kein Wunder also, dass auch sie im Comebackjahrgang 2016 noch einmal zum Song Contest fahren wollte. Mit gleich zwei Titeln in der alljährlich an Glanzlichtern armen maltesischen Vorentscheidung vertreten, siegte dort schließlich ihre selbstverfasste Einreichung “Chameleon (Invincible)“.

Überraschenderweise machte sie auf der anschließenden Pressekonferenz ganz auf weißrussische Primadonna und äußerte sich skeptisch, ob sie ihren eher sterbenslangweiligen dahinplätschernden Song tatsächlich in Stockholm vortragen möchte. Denn offensichtlich hatte sie noch ganz andere Kracher in der Schublade, die vermutlich zu aufregend für das verschlafene Malta Song Festival gewesen wären. Und so nahm der von langer Hand geplante Tausch in den nachfolgenden Wochen konkretere Gestalt an, wenngleich die maltesische Diva selbst stets die Unentschlossene in dem peinlichen Dramolett spielte. Letztlich, um das Theater auf die Spitze und ihre Fans an den Rand des Wahnsinns zu treiben, tanzte die offensichtlich an einem schwerwiegenden Aufmerksamkeitsdefizit leidende Ira gar der ehrwürdigen EBU auf der Nase rum und zögerte die Veröffentlichung ihres finalen Beitrags um einige Tage nach offiziellem Abgabeschluss hinaus.

All das war nicht nur ziemlich hinterfotzig den Mitbewerbern gegenüber, sondern für die sprichwörtlichen Nüsse, da – allem Tam-Tam zum Trotz – auch der neue Song kaum jemanden aus den Contest-Socken haute. Und völlig überflüssig obendrein! Denn, wie wir seit 2002 wissen, quetscht die göttliche Ira sowieso aus dem kraftlosesten Stückchen Musik das Optimum heraus, hat sie erst einmal die eurovisionäre Bühne betreten. Den Blogger jedenfalls kann sie mit ihren Tricksereien überhaupt nicht beeindrucken und so hofft er auf eine gerechte Strafe am 14. Mai vor dem ESC-Tribunal.

Bestes Mal (u.a.): Chiara | Angel

Letztes Mal: Amber | Warrior


Aua

Malta hat heute Abend seinen 2015er-Beitrag zum Eurovision Song Contest aus einer nicht enden wollenden Reihe von Peinlichkeiten ausgewählt. Herausgekommen ist – natürlich! – eine weitere Peinlichkeit, die den Inselstaat endlich wieder dahin rückt, wo er musikalisch eigentlich (seit den kläglichen Anfängen in den Siebzigern) schon lange hingehört – ins Abseits. Gute Nacht Malta, und gute Nacht Amber, aber glaubt Ihr allen Ernstes, dass Europa so ein erbärmliches, unmelodisches Etwas heutzutage noch hören möchte?

Genau deshalb fragt sich dann auch der eurovisionaer in Momenten wie diesen, ob seine jahrzehntelange Vorliebe für den Song Contest solch aberwitzige Entscheidungen noch lange aushält. Will dieser Wettbewerb denn mit aller Macht jedes Jahr aufs Neue beweisen, wie camp und crazy er ist und wie wenig er auf immer und ewig mit zeitgenössischer Musik zu tun haben möchte? Einziger Trost: Bei dieser verquasten Wahl in den „Malta Shipyards“, wo es kaum zufriedenstellendere Alternativen gab, blieb uns zumindest noch weitaus Schlimmeres – in Person der schunkelnden Nonnen – erspart. Und abgesehen davon ist ja die Saison noch jung. Es kann also nur besser werden.


Die Saison ist eröffnet

mkalta tasseAuch wenn es scheint, als habe der eurovisionaer nen Sprung in der Tasse, aber seine Chronistenpflicht verlangt es wohl, erneut auf die maltesische Vorentscheidung hinzuweisen. Gestern nämlich veröffentlichten die ESC-Verantwortlichen  der winzigen Mittelmeerinsel die 20 Songs, die im Rahmen des zweitägigen nationalen Finales am 21. und 22. November zur Wahl stehen werden. Neben den ewig gleichen unentdeckten Möchtegerntalenten wie Amber, Jessika und Raquel tummeln sich dort Veteranen (Glen Vella und Gianluca) ebenso wie einige Neulinge, so zum Beispiel die an dieser Stelle bereits gebashten Nonnen namens Ekklesia Sisters. Doch wie im richtigen Leben gilt auch hier: Die Masse macht’s nicht! Eine einzige weichgespülte Sosse reiht sich an die andere und so kommt der eurovisionaer schon jetzt zu dem verwegenen Fazit, dass Malta in Wien wenig zu melden haben wird. Punkt. Grafik: eurovisionaer


Zurück aus der Sommerpause

Regelmäßige Blogbesucher mögen es geahnt haben, der eurovisionaer war erneut für einige Tage verschwunden und hat seine Seele Beine in südlicheren Gefilden baumeln lassen. Doch nun streift er wie einst die Kirschexpertin Claudia Bertani endlich wieder durch die fabulöse ESC-Welt auf der steten Suche nach neuen Geschmackserlebnissen. Doch Essentielles hat er offensichtlich nicht verpasst. Lediglich die Vorbereitung des unsäglichen Lolita-Wettbewerbs, auch Juniorvision Song Contest genannt, sorgt derzeit für lauwarme Aufregung bei jenen Fans, die ansonsten auf eiskaltem Entzug sind.

Wären da nicht die Malteser, die ja diesjährige Ausrichter des peinlichen Kinder-Wettsingens sind. Wie schon berichtet, haben sie ganz pfiffig die nationale ESC-Vorentscheidung für Wien gleich an die JESC-Orga angekoppelt und werden daher bereits im November ihr Festival „Malta Song for Europe“ abhalten. Doch auch dafür schießen sie nicht einfach so mal eben aus der Hüfte, nein, Anfang Oktober wurden bereits in einer mehrstündigen Fernsehshow alle Teilnehmer und deren Beiträge dem geneigten TV-Publikum ans Herz gelegt. Haushoher Favorit auf den Startplatz der winzigen Mittelmeerinsel in der österreichischen Hauptstadt soll seitdem die Gruppe „Ekklesia“ sein. Dabei handelt es sich um fünf wahrhaftige Ordensschwestern, die in „Love and let go“ – Bernd Meinunger hab sie selig – die Geschichte eines bemitleidenswerten Findelkindes besingen, das sie auf den rechten, also katholischen Weg bringen.

Aus rein fachlichen Gründen purer Neugier hat sich der eurovisionaer den Youtube-Clip des maltesischen Grauens ungefähr bis zum ersten Refrain angetan, danach wäre ihm fast der Atem gestockt, hatte er doch geglaubt, die hinterfotzige russische Heile-Welt-Hymne „What if“ von 2013 sei bereits der Gipfel menschenverachtender Gesangslyrik gewesen. Jetzt aber weiß er, es geht noch heimtückischer und reaktionärer, zumal den perfiden Racheplan, ausgerechnet Nonnen als Antwort auf Conchita Wurst zum Song Contest zu schicken, glatt homophobe osteuropäische Hirne hätten entspinnen können. War es also nur der kurze Traum von einer tatsächlich besseren ESC-Welt, als die Common Linnets in diesem Jahr recht widerspenstig ausschließlich auf musikalische Substanz achteten und damit selbst bei notorischen Gegnern des europäischen Songwettbewerbs so etwas wie freudige Anerkennung erfuhren? Ist und bleibt der der Eurovision Song Contest auf immer und ewig die peinliche Freakshow, bei der technischer Aufwand und künstlerische Qualität Trilliarden Lichtjahre voneinander entfernt sind und für deren Teilnehmer jedes schäbige, aufmerksamkeitserheischende Mittel recht ist, nur um einen Sieg einzufahren? Am 22. November fällt in Valetta die Entscheidung. Foto: eurovisionaer


Wer zu spät kommt…

wieder daSo. Nach einer Woche bürger- weltmeisterlichem Partyrausch, seinen unendlich vielen Bierchen, nächtlichen Abklatschern, einem Jahr mehr auf dem schmerzenden Buckel und zwei weiteren das Sixpäck verdeckende Kilos ist der eurovisionaer wieder im Soll am Platz und kümmert sich um das, was im Leben in der ESC-Blase wirklich wichtig ist.

Während sich unsere österreichischen Freunde inmitten aller WM-Euphorie dezent mit der Bekanntgabe des eurovisionaeren Wallfahrtsortes 2015 zurückgehalten haben, sorgen heuer zwei andere Song-Contest-Schwergewichte für Schlagzeilen. Malta und Zypern haben ihren Besuch im kommenden Jahr in Innsbruck (oder doch Wien?) bestätigt. Vorbildlich, denn nur wenige Tage zuvor hatte die EBU seine Pappenheimer aufgefordert, nicht wieder so einen Eiertanz wie vor der Kopenhagener Saison aufzuführen und gefälligst bitte bis zum 10.10. Bescheid zu geben, ob Jan Ola mit ihrem Erscheinen zur 60. Wettbewerbsausgabe im Mai 2015 rechnen darf. Quasi eine dieser neumodischen Save-The-Date-Dinger, damit sich später auch keiner drücken kann. Aber zurück zu den beiden Inseln.

Diese haben nämlich nicht einfach kurz Meldung gegeben, sondern bereits ihre komplette Vorentscheidung für den Jubiläumsjahrgang durchgeplant. Und ähnlich wie zuletzt der eurovisionaer, haben sie dabei wohl nicht an alkoholischen Getränken gespart. Anders lässt es sich nämlich kaum erklären, dass sich ausgerechnet Zypern, das noch 2014 wegen chronischer Finanzierungsschwierigkeiten ausgesetzt hatte, ein offensichtlich mello-inspiriertes Format mit diversen Vor- , Zwischen- , Halbfinal- und Endrunden leisten möchte, welches logischerweise ob seiner Üppigkeit schon im Herbst starten soll. Anders als dieser vom Grundgedanken her eigentlich ganz basisdemokratische Auswahlmodus (schließlich sind die Chancen für den Zyprioten an sich recht hoch, irgendwo in diesem Mammutprojekt mitsingen zu dürfen), so trägt das Vorhaben der Malteser schon fast diktatorische Züge.

Auch die sieben in mehreren Instanzen aus, allerdings wird der gemeine Televoter darauf mit lediglich 14 %  Einfluss nehmen können. Den Rest des Entscheidungskuchens darf sich eine – wahrscheinlich senile – Experten-Jury einverleiben, die zudem das Recht erhält, bei Missfallen den Siegertitel komplett auszutauschen. Das kannten wir bislang nur aus Weißrussland! Clever auch der Zeitpunkt dieses absehbaren Kuhhandels: Da der vom eurovisionaer verhassste Junior-ESC eh schon in Valetta stattfindet, nutzt der sparsame heimische Sender PBS schnell die dann vorhandene Bühne, um den glamourösen Maltasong For Europe über selbige zu bringen. Am 22. November 2014. Anschließend hat der Kandidat Maltas schlappe sechs Monate Zeit, in Vergessenheit zu geraten quer durch Europa zu tingeln.

Update: Bei so viel eurovisionaerer Vorfreude lassen sich auch die Mazedonier nicht lumpen, wie ESC-United in diesem Moment berichtet: Denn, obschon sich diese erst kürzlich im Rahmen einer vom verantwortlichen Sender veröffentlichten Umfrage mehrheitlich gegen eine erneute Song-Contest-Teilnahme ausgesprochen hatten, sind sie nun auch in Wien … äh Innsbruck wieder dabei. Gut so!


Heute geht’s um die Wurst

conchita live EBU Puttingleer
In wenigen Stunden werden die restlichen Finalplätze in Kopenhagen ausgesungen, bevor am Samstag schließlich ein Deckel auf den 2014-er Song Contest in Dänemark gemacht wird. Betrachtet man die Starterliste, dürfte es kurz vor 23 Uhr in der Kopenhagener Arena voraussichtlich ruhiger als am Dienstag zugehen, sofern sich das plötzliche weltpolitische Interesse der ESC-Gemeinde nicht auch noch auf die (angeblich) letzte europäische Diktatur Weißrussland fokussieren sollte.

Indes, aus musikalischer Sicht verspricht das anstehende Halbfinale wirklich interessant zu werden: Norwegen, Israel, Griechenland, Polen und Malta haben ausgesprochen hörenswerte Nummern am Start und verzichten daher – dem Himmel sei Dank – auf einen weiteren peinlichen Perückenweitwurf. Und dann ist da ja noch Österreich! Conchita Wurst wird endlich beweisen dürfen, ob es sich in der Kombination aus hautengem Abendkleid und kernigem Vollbart gut singen lässt. Doch der vordergründigen Provokation zum Trotz, hat sie mit „Rise like a Phoenix“ auch einen achtbaren Song im Gepäck. Noch besser jedoch gefällt mir die Denke der österreichischen Dragqueen, die in den vergangenen Wochen in Interviews und Statements gezeigt hat, wie wunderbar intelligent und respektvoll sie auf dumpfe, reaktionäre Anfeindungen reagieren kann.

Wenn unser Kontinent dieser Tage etwas wirklich nötig hat, dann ist es eine fette Portion Toleranz und Respekt. Hoffentlich denkt Europa heute Abend daran.

Foto: EBU / Andreas Putting

Malta kommt nach Hause

Nach dem Erfolg von Strahlemann Gianluca Bezzina in Malmö bleiben die Malteser in der Handmade-Music-Spur und schicken die Band „Firelight“ ins Eurovisionsfinale 2014. Nun gut, wohl eher deren Jury, die zu 6/7 an der Entscheidung beteiligt war. Was in diesem Fall wohl auch ganz okay ist, denn ansonsten hätten wir ein weiteres Eurphoria-Plagiat namens „Hypnotica“ über uns ergehen lassen müssen. Schade nur um den eurovisionären Fave De Bee, die es immerhin auf den zweiten Platz der nationalen Vorauswahl geschafft hatte und deren „Pin in the Middle“ mal was ganz anderes für eurovisionsverwöhnte Ohren gewesen wäre. Bleibt die Frage, warum noch ein nationales Festival über zwei Tage aus dem Boden stampfen, wenn die Entscheidung doch eh schon hinter verschlossenenen Türen getroffen wurde.
Egal, während sich nun europaweit rauf und runter die positiven Stimmen ob der maltesischen Wahl mehren, bleibt festzuhalten, dass die Folkcombo „Firelight“ bis zum 10. Mai noch einige Hausaufgaben zu erledigen hat… und was dann das maltesische Voting betrifft, lässt sich auch kurz und knapp zusammenfassen: Europe is watching you!


Alle Jahre wieder…

button kobnhavn neu2…beginnt die Vorentscheidungssaison. Quer durch Europa rüsten die Sendeanstalten für den Eurovision Song Contest und stellen einem zugegebenermaßen kleinen, aber gierigen Publikum ihre Auswahlliste an Liedern und / oder Interpreten vor, die im Mai kommenden Jahres für eurovisionäre Furore sorgen sollen.

Natürlich werden die erfolgsverwöhnten Schweden ihre eurovisionären Anhänger erneut durch eine Reihe an Vorrunden und Second-Chance-Absurditäten quälen. Jene alljährliche Vorentscheidungsprozedur, die mittlerweile zum heimischen Kulturgut wie Knäckebrot und Pippi Langstrumpf gehört, kommt 2014 übrigens sehr retro daher. Neben Alt-Veteranen wie Dr. Alban und Alcazar gehen mal wieder Melodifestivalen-Lieblinge wie Shirley Camp, Sanna Nielsen und Linda Bengtzing an den Start, was bei eingefleischten Fans vor lauter Vorfreude schon jetzt für nasse Höschen sorgt. Überraschenderweise reiht sich in diese Riege von Schlagerbelanglosigkeiten übrigens auch eine leibhaftige Eurovisionssiegerin ein: Helena Paparizou will es noch einmal wissen, oder – wie Insider behaupten – sie sieht sich genötigt, ihren Schallplattenvertrag in dem mello-fanatischen Land zu erfüllen.

Solche Sorgen wüssten die Schweizer sicher gerne ihr eigen, denn trotz einer unüberschaubaren Anzahl von Bewerbern, die fleißig ihre Videos auf das Portal des SRF geladen hatten, verbreiten die finalen sechs Kandidaten unseres Nachbarlandes nur Langeweile und Einfallslosigkeit. Ein Finaleinzug scheint trotz der kleinen Semi-Starterfelder schon jetzt – gelinde gesagt – sehr ungewiss.

Dafür kann man aber jedes Jahr mit den Letten rechnen (wenngleich sie nie die Klasse ihrer estnischen Nachbarn erreichen…). Sie wählen zwar selten Songs aus, die im Finale punkten könnten, verfügen in ihrer Vorauswahl aber zumeist über Liedvorschläge, die sehr gefällig daherkommen. Und das will ja bei manchen Eurovisionsbeiträgen, die mitunter an Körperverletzung grenzen, schon was heißen. Hin und wieder bringen sie gar die eine oder andere akustische Perle in ihrem Angebot unter. So freut sich der Eurovisionär zu diesem frühen Zeitpunkt (verschrobene Mitmenschen würden auch „heuer“ dazu sagen) z.B. über das nette „Cake to bake“ und natürlich über „Revelation“, das in Insiderkreisen den Malmöer Stage-Divern PeR zugeschrieben wird. Endgültige Gewissheit wird es hierüber am 07. Januar geben, wenn LRT die dziesma-Liste um die Namen der Interpreten ergänzt.

Und auch in Weißrussland und Malta war man schon fleißig mit Selektieren beschäftigt, aber mit denen hab ich nicht so viel am Hut  …was sag ich…weitere Infos gibt es hier.