Zuckende Serben

Zuckende Serben

Sanja Vučić ZAA | Goodbye (Shelter)

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Ist es gleich eine ganze Band? Oder doch eine Sängerin? Warum singt die Frau mit aufgesetztem Akzent in Englisch, wo sie doch ihrer wunderschönen Muttersprache freien Lauf lassen könnte? Und wieso zuckt sie dabei so ekstatisch? Der eurovisionaer stellt sich ob der serbischen Einsendung Fragen über Fragen und findet weder Antworten, noch einen rechten Zugang zu dem nun zu beurteilenden Werk. Doch ist ein irritierter Zuhörer bei unserem Lieblings-Tralala-Wettbewerb, der in der Regel gerne einfach zu durchschauende Muster honoriert, nicht bereits ein Todesurteil für einen jeden Beitrag?

Sanja Vučić ist optisch eine Type, beileibe keine schlechte Sängerin (allenfalls übertreibt sie es manchmal mit der Modulation), der Titel auch nicht von schlechten Eltern – wenngleich in serbisch viel genehmer – und doch weiß die Sängerin mit ihrer Kunst nicht zu berühren. Nach ihrem Auftritt wird der Globen nicht vor Vergnügen quitschen, die Jurymeute mit Punktabzug drohen und der bierseelige Televoter längst einen fetten Haken auf der ESC-Liste gemacht haben. Vermutet der Hausherr. Und weiter im Programm!

Bestes Mal: Marija Šerifović | Molitva

Letztes Mal: Bojana Stamenov | Beauty never lies


Dicke Fragezeichen…

… stehen urplötzlich hinter der Teilnahme Serbiens am Song Contest 2016! So kolportiert es zumindest das Netz. Ein ESC-Maniaco hat angeblich von Gerüchten in einem nicht näher spezifizierten Fanforum gelesen. Wiederum ein anderer kennt jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der behauptet, die Absage Belgrads sei längst beschlossene Sache. Dagegen vermutet ein selbst ernannter, jedoch ob dieser Diskussionen hochgradig nervöser Anhänger, es könne sich nur um eine Verwechselung mit dem frühzeitig feststehenden Ausscheiden des Balkanstaates bei der Quali zur UEFA-Fußball-EM handeln, die zufälligerweise ebenfalls im kommenden Jahr stattfindet. Verwirrung allerorten, die – tschuldigung – der eurovisionaer grad auch nicht auflösen kann.

So sicher wie ein Minsker Zwölfer an Moskau ist dagegen ein anderer Rückzug, der heute in der Zuckerbergschen Welt verlautbart wurde. OGAE Portugal schämt sich nämlich nicht zu berichten, dass der nationale Sender RTP auf keinen Fall für Stockholm plane. Stattdessen werde man an einer neuen Strategie werkeln, um dann 2017 „in Würde mit den europäischen Kollegen konkurrieren zu können“.

Und als wäre mit solch schwindelerregenden Mitteilungen nicht schon genug Unheil in der glamourösen Fanblase angerichtet, schwingt sich doch glatt auch noch die EBU auf, um wiederum stolz zu verkünden, dass Australien am kommenden Junior Song Contest teilnehmen dürfe. Ausgerechnet Australien!

So viel Drama binnen 24 Stunden ist dann wohl selbst für den hartgesottensten Aficionado zu viel: Hat er doch schon seit langem geahnt, dass die einmalige Einladung zum Wiener Jubiläumswettbewerb von Anfang an nur vorgeschoben war, und wir die Aussies nun auf immer und ewig am Hals haben werden! Was kommt als Nächstes? China?

Welch ein schwarzer Tag in der ansonsten so rosaroten Eurovisionswelt…


35 – wer bietet mehr?

35leer
Am heutigen Freitag, 22. November 2013, verstreicht die Meldefrist für die Teilnahme zum Eurovision Song Contest 2014 in Dänemark. Bislang haben 35 Länder gemeldet, auf den letzten Drücker nun auch Armenien und Aserbaidschan. Zur großen Freude des Eurovisionaers verkündete vergangene Woche zudem Bosnien & Herzegowina, dass es nach der einjährigen Pause wieder zum Contest nach Kopenhagen reisen wolle.

Abgesehen von den Griechen, deren Frist mangels eines staatlichen Fernsehsenders von der großzügigen Tante EBU verlängert wurde, fehlen damit noch die möglichen Nachzügler Serbien, Slowenien und Moldawien. Ach und Polen! Unsere östlichen Nachbarn allerdings fanden schon in den vergangenen Jahren genügend fadenscheinige Ausreden, dem musikalischen Europatreffen fernzubleiben. Wahrscheinlich ist es dieses Mal der verpatzte Klimagipfel, für den man die letzten Złotys auf den Kopf gehauen hat.

Update: Mittlerweile sagte Serbien ab, Modawien und Slowenien zwar zu (beide sind sich aber noch nicht ganz sicher), während Bulgarien nach einer ersten Zusage nun doch absagte. Polen hält sich weiterhin ganz raus. Wer da noch den Überblick behalten möchte, klickt am besten hier.

Grafik: eurovisionaer