Tu infelix Austria

Tu infelix Austria

austriaIn unserem Nachbarland rumort es gewaltig, nachdem bekannt wurde, dass Conchita Wurst die Alpenrepublik beim Song Contest 2014 vertreten soll. Vordergründig richtet sich die Wut gegen die undemokratische, weil interne Auswahl des ORF und findet seitdem Ausdruck in einer an den zuständigen Intendanten gerichteten Online-Petition bzw. auf dem Facebook-Shitstorm „NEIN zu Conchita Wurst beim Song Contest“. Besonders dort zeigt sich, dass sich die Wutbürgerinnen nicht nur über Alleinentscheidungen aufregen (das hätte sie in vergangenen Jahren ja schon häufiger überschäumen lassen müssen), nein – hauptsächlich wird die Künstlerin in den zahlreichen (anonymen) Postings persönlich angegriffen und beschimpft. Die wiederum kontert auf ihrer eigenen Internetpräsenz:

Gibt es nicht wichtigere Dinge, in die man derart viel Energie stecken könnte? Nämlich FÜR Menschen zu kämpfen, die täglich diskriminiert werden und nicht dagegen. Wie würde es euch gehen, wenn eure Freunde, Verwandten, Kinder, Kollegen usw. auf diese Weise beschimpft werden? Ich bin mir sicher, dass es in eurer näheren Umgebung ebenfalls Menschen gibt, die „anders“ sind. In diesem Sinne kämpfe ich weiterhin GEGEN Diskriminierung und FÜR Toleranz. Denn ich bin davon überzeugt, dass im 21. Jahrhundert wirklich JEDER Mensch das Recht hat, so zu leben, wie er möchte, solange niemand anderer in seiner Freiheit eingeschränkt oder verletzt wird. Und soweit ich weiß, habe ich niemandem weh getan.

Bravo! Damit gehört Frau Wurst bereits ab heute zu den Gewinnerin­nen der noch jun­gen Eurovisi­onssaison 2014.

Foto: Flickr / Boston Public Library