Gepfefferte Spanier

Gepfefferte Spanier

Barei | Say Yay!

[button style=“enigma_btn_blue“ size=“enigma_btn_small“ btn_disable=“0″ target=“blank“ url=“https://www.youtube.com/watch?v=k0I37W3RN_U“ ]Video[/button] [button style=“enigma_btn_blue“ size=“enigma_btn_small“ btn_disable=“0″ target=“blank“ url=“http://www.bareimusic.com/“ ]Web[/button]

Jaaa, das könnte endlich mal was werden! Bárbara Reyzábal González-Aller, die sich erfreulicherweise einfach nur Barei nennt, gewann Anfang Februar die heimische Vorentscheidung souverän mit dem für spanische Verhältnisse recht untypischen Kracher “Say yay!”. Ihre Erfolgsformel: Keine große Gesten, kein sonst so typisches, aufgesetztes Pathos, kein über gefühlte zwanzig Minuten lang gezogener Schrei – konträr zum bislang gerne bevorzugten Muster grazilen Diventums stampfte sich die 33-jährige in ihren Winterchucks über die Studiobühne und bewies, dass sie fighten kann und eine ordentliche Portion Pfeffer im Arsch hat.

Messerscharf erkannt hatten das damals sogleich zwei zu Rate gezogene iberische Jurys (TVE wollte sein Schicksal wohl partout nicht mehr alleinig in die Hände der launischen Televoter legen), die der zappeligen Sängerin Top-Wertungen gaben. Und damit lagen sie richtig, denn seit Jahrzehnten liebt auch die ESC-Gemeinde die auf den Sieg brennenden Senoras. Mittlerweile – drei Monate später – ist die temperamentvolle Spanierin nicht nur eine heiße Konkurrentin des französischen Topfavoriten Amir, sie scheint auch dessen beste Freundin geworden zu sein. Den eurovisionaer freut so viel herzliche, kollegiale Verbundenheit, daher drückt er den beiden südeuropäischen Buddies ganz dicke die Daumen. Ach, und den leiderprobten, heißblütigen spanischen ESC-Anhängern wäre ein ESC-Erfolg in einer vor Freude überkochenden Globen-Arena – wie auch allen anderen in eurovisionärer Voraussicht auf ein Schönwetterfestival 2017 – wahrhaftig zu wünschen!

Bestes Mal (u.a.): Massiel | La la la

Letztes Mal: Edurne | Amanecer


Jejejejejeje!

Das könnte endlich mal was werden! Bárbara Reyzábal González-Aller, die sich erfreulicherweise einfach Barei nennt, hat am Montagabend die heimische Vorentscheidung mit dem für spanische Verhältnisse recht untypischen Kracher „Say yay!“ souverän gewonnen. Keine große Gesten, kein iberisches Pathos, kein über gefühlte zwanzig Minuten lang gezogener Schrei – konträr zum sonst gerne bevorzugten Muster grazilen Diventums stampfte sich die 33-jährige in ihren Winterchucks über die Studiobühne und bewies, dass sie eine ordentliche Portion Pfeffer im Arsch hat.

Messerscharf erkannt hatten das sogleich zwei zu Rate gezogene Jurys (TVE wollte sein Schicksal wohl partout nicht mehr alleinig in die Hände der launischen Televoter legen), die der Sängerin Top-Wertungen gaben. Und wenn die zappelige Barei ähnlich aufgedreht die Globen Arena rockt, dürfte ihr auch eine Stockholmer Top-Ten-Platzierung nicht zu nehmen sein. Den leiderprobten, heißblütigen spanischen ESC-Anhängern wäre es wirklich zu wünschen!

Foto: TVE

Was sonst noch geschah

esp facebookAn einem aus deutscher ESC-Sicht so ereignisreichen Tag …räusper… sollten wir trotzdem unsere europäischen Mitbewerber nicht aus den Augen verlieren. Spanien, ebenfalls mit dem Big-Five-Status versehen, hatte heuer keine Lust auf teure und die leidenschaftliche Anhängerschaft eh nie zufriedenstellende Vorentscheidungen und daher mal kurzerhand herumtelefoniert. Edurne, Casting-Opfer der Operacion Triunfo und TV-Moderatorin, ist wohl als einzige an den Apparat gegangen und darf sich – schwupps! – ab heute Eurovision-Song-Contest-Teilnehmerin nennen. Ihr Lied für Wien, „Amanecer“, hat Tony Sanchez Ohlsson geschrieben, der seit 2007 im eurovisionären Dauereinsatz ist und bereits zig Festivalbeiträge produziert hat. Da das Werk jedoch noch keiner gehört hat, beschreibt Edurne es unbestätigten Meldungen zufolge so: „Es ist ganz anders als alle bisherigen spanischen Beiträge – Qualitätspop!“ Aha, na da werden sich ihre Vorgänger ja herzlich bedanken.

GEO facebookKommen wir zu Georgien. Während anderenorts wie zum Beispiel in Litauen über drei Monate um die Wette gesungen wird, hat man auch in Tiflis gespart und die nationale Vorauswahl mal eben ins Nachmittagsprogramm verbannt. Als Gewinnerin des Kaffeekränzchens wurde die zwanzigjährige Nina Sublati auserkoren. Kurios daran ist, dass in Wien erstmals in der Song-Contest-Geschichte zwei Lieder mit gleichem Titel an den Start gehen werden. Nach der schrecklichen Amber aus Malta besingt nun auch die Georgierin einen „Warrior“. Allerdings ebenfalls nicht viel besser. Mal sehen, wer 2015 noch alles den Kämpfern huldigt. Martialische Bande!

Fotoquellen: Facebook

Tschuldigung….verwählt

verwählt flickr miraleer
Erst allmählich haben ESC-Nerds quer durch Europa den gestrigen Supersamstag des – in diesem Jahr zeitlich deutlich nach hinten verschobenen – Vorentscheidungsmarathons verdaut. Spanien, Lettland, Ungarn und Mazdedonien trafen am Samstagabend ihre Wahl für Kopenhagen, mehr oder weniger allen wird seitdem der letzte Platz vorhergesagt. Was ist passiert?

Mit dem Blick auf die eigene kleine eurovisionäre Playlist ist es ganz einfach: meine Favoriten haben nicht gewonnen. Die ungarische Bogi ist – trotz einiger Parallelen – kein weiblicher ByeAlex geworden, wohl auch, weil das Stimmchen etwas dünn und der Text ebenso mager war. Dennoch ist der Budapester Wahlmodus genial: erst sucht sich eine Jury nach unendlich langem Gequatsche die vier Beiträge aus, für die sich keiner schämen müsste, dann erst darf das Volk ran. Hat die letzten Jahre vorzüglich geklappt und auch 2014 dürfte das Finale winken. Andras Kallay Saunders‘ Song „Running“ ist musikalisch auf der Höhe der Zeit und punktet gar textlich, da es eine Message gibt (die Europa am 10. Mai aber wohl kaum jemand zur Kenntnis nehmen wird). Könnte also was werden!

Spanien tut das, was es im Zweifel eigentlich immer macht. Es entscheidet sich – nicht erst seit der von vielen so heiß geliebten Pastora – einfach für die Frau, die am lautesten und längsten schreien kann. Dann nämlich rasen die spanischen Fans und der Mitteleuropäer fühlt sich eher in einer Stierkampfarena denn in einem Fernsehstudio. Ist also diese erfolgversprechende Grundzutat erst einmal vorhanden, wird der Rest, sprich das Lied an sich, schnell zur Nebensache: dementsprechend ist das spanglische „Dancing in the Rain“ von der niedlichen, Castingshow-erfahrenen Ruth Lorenzo nichts wirklich Neues. Das übliche iberische Pathos halt. Tja, und die eurovisionäre Favoritin Brequette wußte zwar ebenso um die Vorlieben des Publikums, schrie jedoch vielleicht eine Sekunde kürzer, die allerdings kostete sie den Sieg. Denn anders als bei den klugen Ungarn besagen die spanischen Regularien, dass bei einem Gleichstand von Jury- und Televotingergebnis halt der Zuschauerliebling zum Song Contest fährt. Punkt.

Ähnlich verhält es sich bei den Letten, die sich – trotz durchgängig ganz guter Vorschläge – traditionell für den skurrilsten entscheiden. Das ist in diesem Jahr „Cake to bake“ (ja, Kopenhagen wird offensichtlich ein Backparadies…), das betont nerdig und lässig vorgetragen wurde. Prompt fallen die Balten drauf rein und denken sich, das könnte mal wieder klappen. Könnte es tatsächlich, wenn die Wogen zu Hause geglättet sind, dass der Sänger Jöran Steinhauer eigentlich Deutscher ist und nun auf Lette macht. Aber das holt seine knuffige Backgroundsängerin mit dem unmöglichen Minikleid und der schlabberigen Frisur dreimal wieder raus. Und genau das ist möglicherweise die Mischung, die am Finalabend im Mai die Feier- und Bierlaunigen Zuschauer lieben werden. Schade trotzdem, dass die in Tracht erschienene Olga (seit Wochen in der Playlist ganz oben) dagegen etwas hüftsteif wirkte und gar das gestrige Superfinale verpasste. Egal, nach Malta und Island werden wir also in Kopenhagen einen weiteren „Back-to-Basic“-Beitrag hören, offensichtlich ein Trend in 2014.

So. Und zum Schluss präsentierte man der staunenden Menge in Skopje, was für einen langweiligen Titel die Euro-Funktionäre für die landesweit beliebte Tijana Dapčević hinter verschlossenen Türen ausgesucht hatten. „To the Sky“ ist ein harmloses Popliedchen, das weitestgehend auf landestypische Elemente verzichtet, und bei dem einem die Sängerin schon jetzt leid tun kann. Chance vertan! Mal sehen, wo sich Europa kommendes Wochenende so verwählen wird…

Foto: flickr/mira