Die Geburtsstunde
Wer sagt denn, dass es keine Party geben darf, wenn man doch tatsächlich Tickets für den großen Abend hat? Zumal ja ein Großteil der nicht ganz so devoten eurovisionaere am 12.12.2010, dem offiziellen Ticketverkaufsstart für Düsseldorf, nicht so ausdauernd und klickfreudig – oder einfach zu geizig war, einen Haufen Geld aus dem Fenster zu werfen.
Gesagt, getan – veranstalten wir doch mal eben unseren eigenen Eurovision Song Contest 2011! Zur ersten Home Edition wurde also ganz herkömmlich für den 30. April geladen. Der Termin war übrigens mit Bedacht gewählt: Nicht um mit walpurgisnachtaffinen Veranstaltungen zu konkurrieren, sondern weil genau an dem Tag der ganze reale Spass in unserer Landeshauptstadt eröffnet wurde und die ersten Delegationen sich auf die beginnenden Proben am Folgetag vorbereiten durften.
Kapiert hat es natürlich bis heute keiner nicht gleich jeder der treuen eurovisionaere, denn die meisten haben mittlerweile einen Eurovisionskalender und verdutzt festgestellt, dass das fette Kreuz doch eigentlich den 14. Mai 2011 markierte. Unkritisch wie sie manchmal sind, begnügten sie sich glücklicherweise dann aber doch mit einer absichtlich etwas diffusen Erklärung, von wegen, dass es halt so ähnlich wäre wie immer – nur nicht so ganz. Um also eine vertraut kuschlige Grundstimmung zu zaubern, durften auch bei diesem Event einige der vertrauten Rituale nicht fehlen: von der obligatorischen Getränke-Mitbringliste über die technischen Vorrichtungen wie Beamer bis hin zum natürlich nicht mehr verzichtbaren Wanderpokal. Auf den ersten Blick war es also tatsächlich genau wie immer, wenn auch ganz unverhohlen gemutmaßt wurde, dass es ja nicht möglich sein könne, das live-Fernsehsignal der ARD an die Wand zu werfen. Ob man vielleicht ne CD mit den Beiträgen aller Länder vorgesetzt bekäme oder gar selber singen müsse? Nur die wenigsten hatten mitbekommen, dass der eurovisionaer die Nächte zuvor nicht nur mit einer neuen Videoschnittsoftware zu kämpfen hatte, sondern auch mit einem DVD-Brenner, der partout nicht brennen wollte.
Um eine lange Geschichte kurz zu halten, und um hier nicht auch noch als Jammerlappen rüber zu kommen, sei erwähnt, dass irgendwann in Kleinarbeit die personalisierte Version des Song Contests 2011 multimedial zusammengebastelt war. You-tube sei dank mit allen Vorentscheidungsauftritten der 25 Teilnehmer, einer zugegebenermaßen sehr subjektiven Vorauswahl aus allen 43 Beiträgen. Inklusive Startreihenfolgeauslosung! Plus Opening Act. Plus Recap! Plus Pausenacts!! Plus interaktivem Votingboard!!! ha!!! Da waren sie platt, die eurovisionaere!
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